Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt erneut gegen Tönnies Zulieferer in Rheda-Wiedenbrück

Im Juli 2020 hat das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial aus einem Tönnies-Zulieferbetrieb in Rheda-Wiedenbrück veröffentlicht. Die Aufnahmen zeigten katastrophale Zustände in einer Schweinemast.

Die Aufnahmen zeigten katastrophale Zustände in einer Schweinemast, in der ca. 1.000 Tiere gehalten werden. Viele der Schweine litten an Verletzungen, die ganz offensichtlich nicht behandelt wurden. „Unzählige Schwänze und Ohren waren blutig gebissen, hier hätte der Mäster einschreiten müssen, dies tat er aber nicht" kritisiert Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro. Im Video sieht man in einer Szene ein hervorstehendes, stark geschwollenes und blutiges Auge eines Schweins, das vermutlich auf diesem Auge erblindet ist. Eine andere Szene zeigt einen unbehandelten, Tennisball großen Abszess an einem Ohr. „Solche gravierenden Verletzungen und Entzündungen passieren nicht über Nacht, hier scheint der Mäster seiner Fürsorge und Verantwortung nicht nachgekommen zu sein" so Peifer. Das zeigte sich auch an den hygienischen Zuständen, u.a. drückte in einigen Bereichen der Mastanlage die Gülle durch die Spaltenböden nach oben. Zu einem vernichtenden Ergebnis kam auch Univ.-Prof (i.R.) Dr. Siegfried Ueberschär in einem Kurz-Gutachten. Er sieht dringend Handlungsbedarf und den Tatvorwurf der Tierquälerei erfüllt.

Die Tierrechtler*innen hatten damals sofort das zuständige Veterinäramt informiert. Dieses fand bei einer eingeleiteten Kontrolle die beschriebenen Missstände vor, einige der Tiere mussten notgetötet werden. Zudem wurde auch eine Überbelegung der Besatzdichte festgestellt. Die Zustände vor Ort waren so gravierend, dass das Veterinäramt selbst Strafanzeige gegen den Betreiber erstattete. Auch das Deutsche Tierschutzbüro hatte damals Strafanzeige erstattet und als Beweis das entstandene Videomaterial beigelegt. Nach anfänglicher Ermittlung hatte die Staatsanwaltschaft Bielefeld das Verfahren überraschend Ende November 2020 eingestellt (Aktenzeichen: 756 Js 1187/20). In der Begründung hieß es, es sei nicht zweifelsfrei nachweisbar, dass das Bildmaterial in dem Stall entstanden ist. Möglicherweise sei es auch manipuliert. „Das ist völlig absurd und eine ganz faule Ausrede, nicht ermitteln zu wollen" kritisiert Peifer die Staatsanwaltschaft in Bielefeld. Das übersandte Videomaterial umfasst knapp zwei Stunden, ist ungeschnitten und damit durchlaufend. Als Datumsbeleg wurde eine Tageszeitung abgefilmt, sowie die Gegebenheiten des Stalls und ein GPS Gerät aufgezeichnet. Somit ist das Videomaterial zweifelsfrei in diesem Betrieb entstanden und selbst der Betreiber der Mastanlage hat auf den Aufnahmen seinen Stall wiedererkannt.

Das Deutsche Tierschutzbüro hat Anfang des Jahres Beschwerde gegen die Einstellung eingelegt und der Staatsanwaltschaft Bielefeld glaubhaft dargestellt, dass das Bildmaterial authentisch und nicht manipuliert ist. „Offenbar ist die Staatsanwaltschaft nun auch überzeugt davon, dass die Bilder aus dem Stall sind, denn die Ermittlungen wurden wieder aufgenommen" so Peifer. Auch Tönnies hatte, nachdem ein leitender Mitarbeiter den Stall persönlich besichtigt hatte, keinen Zweifel an der Echtheit der Aufnahmen und beendete damals zeitweise die Zusammenarbeit.

„Immer wieder decken wir und auch andere Organisationen massive Tierschutzverstöße auf. Ich kann nicht verstehen, warum Menschen immer noch Fleisch und tierische Produkte essen, denn wir können dieses System der Tierquälerei nur beenden, indem wir aufhören Tiere zu töten" so Peifer abschließend.

Bildmaterial aus der Schweinemast senden wir Ihnen auf Anfrage zu. Gerne stellen wir auch das ungeschnittene Rohmaterial (2 Std.) und eine Eidesstattliche Versicherung zur Verfügung.

Weitere Informationen unter https://www.tierschutzbuero.de/toennies-toetet

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