Zertifikatsprogramm für Zukunftsmacher*innen aus Wissenschaft und Kommune in Bochum gestartet

Rund 50 Forschende der Bochumer Hochschulen und Mitarbeitende aus dem Bochumer Stadtkonzern haben sich am 27. Mai 2024 im „WerkRaum“ der GLS Bank versammelt. Bis Jahresende werden sie immer wieder zusammenkommen, um die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Kommune zu diskutieren. Die Veranstaltung am Montagnachmittag bildete den Auftakt zum Zertifikatsprogramm „Wissen gemeinsam gestalten“, das von der UniverCity Bochum und der RUB Research School angeboten wird.

„Die große Resonanz macht klar: Bochum ist ein Ort, an dem Wissen miteinander geteilt und zum Nutzen der Stadtgesellschaft weiterentwickelt wird,“ sagt Ulf Dannehl, Leiter des Referats des Oberbürgermeisters für gesamtstädtische Angelegenheiten der Stadt Bochum. Er ist überzeugt: „Das neue Zertifikatsprogramm schafft modellhaft neue, gemeinsame Gestaltungskompetenzen für die Herausforderungen unserer Zeit.“

Dass innovative Ansätze zur sektorenübergreifenden Zusammenarbeit auf allen Fachgebieten gefragt sind, zeigt sich in der bunten Mischung der Gruppe. Sie bildet sich etwa zur Hälfte aus Wissenschaftler*innen aller Bochumer Hochschulen und zur Hälfte aus Vertreter*innen der Stadt, darunter Mitarbeitende der Feuerwehr, Schulverwaltung und des Wahlbüros. Auf Seiten der Hochschulen reicht das Spektrum von Geograf*innen über Mediziner*innen bis zu Sozialwissenschaftler*innen, um nur einige Beispiele zu nennen.

„Es ist sehr deutlich, dass viel Wissen auf beiden Seiten besteht und erarbeitet wird, welches von der anderen Seite genutzt werden könnte. Für einen Austausch fehlen aber leider Kontakte, die über einzelne persönliche Bemühungen hinausgehen,“ bedauert Laura Alberding von der Unteren Naturschutzbehörde und erhofft sich gleichzeitig, „dass vor allem Strukturen geschaffen werden, die eine bessere Zusammenarbeit und einen Informationsaustausch untereinander ermöglichen“.

Ähnliche Erfahrungen hat Fabienne Peddinghaus von der Hochschule Bochum gemacht: „Es zeigt sich immer wieder, wie sehr wir in unserer eigenen ,Bubble‘ der Wissenschaft sind. Ich persönlich bin jedoch der Meinung, egal welche tollen Errungenschaften wir in der Forschung erzielen, im Endeffekt müssen diese in der Praxis angewendet werden.“

Sektorengrenzen überwinden

Methoden der Offenen Innovation und Ko-Produktion von Wissen können helfen, die Sektorengrenzen im Arbeitsalltag – und im Kopf – zu überwinden. Das Programm bietet Grundlagen- und Aufbaumodule, damit die Teilnehmenden entsprechende professionelle Fähigkeiten erlangen. Ergänzt werden die Workshops durch einen Expertenaustausch zu Projekten zwischen Wissenschaft und Kommune.

Einen ersten Einblick in solche Projekte und darin auftretende Herausforderungen bot eine Diskussionsrunde während der Auftaktveranstaltung. Neben Ulf Dannehl schilderten drei weitere Podiumsgäste ihre persönlichen Erfahrungen:

  • Dr. Dr. Sigrid Graumann, Rektorin der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe
  • Cordula Kloppe, Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Bochum
  • Dr. Uta Hohn, Lehrstuhl für Internationale Stadt- und Metropolenentwicklung am Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum

„Transformative Forschung in Kooperation von Wissenschaft und Kommune ist in einer Zeit der Vielfachkrisen und Überkomplexität unabdingbar für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung. Diese Zusammenarbeit ist gerade im Bereich der Forschung voraussetzungsvoll und erfordert ein transparentes Erwartungsmanagement“, sagt Prof. Dr Uta Hohn. „Das neue Zertifikatsprogramm für Zukunftsmacher*innen aus Wissenschaft und Kommune wird sowohl für die Potentiale als auch die Herausforderungen einer kooperativen Wissensgenerierung und -anwendung sensibilisieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Aufbau eines gemeinsamen System-, Ziel- und Transformationswissens leisten.“

Die „Zukunftsmacher*innen“ treffen sich noch vier Mal in diesem Jahr, bevor das Programm Ende November mit einer Abschlussveranstaltung endet. Bis dahin werden sie nicht nur ein Zertifikat erwerben, sondern auch ein neues Netzwerk knüpfen, in dem vielleicht schon konkrete Ideen entstehen, die sie gemeinsam umsetzen.

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