Ãœberforderung und Stress? Raus aus dem Hamsterrad der Emotionen

Im heutigen Arbeitsalltag sind Stress, Erschöpfung, Überforderung und Hektik leider häufige Begleiter. Diese negativen Emotionen beeinträchtigen nicht nur die Produktivität, sondern führen langfristig zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen bei Mitarbeitenden. Strategien zur Stressbewältigung und Prävention unterstützen dabei, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen und Ausfälle zu minimieren. Wenn Betroffene lernen, Emotionen besser zu verstehen und gleichzeitig trainieren, sich den Herausforderungen selbstbewusst und mit innerer Stärke zu stellen, wird dieser Kreislauf durchbrochen.

Ursachen und Folgen von Stress am Arbeitsplatz

Stress kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie z.B. hohe Arbeitsbelastung, fehlende Unterstützung, unklare Erwartungen und zwischenmenschliche Konflikte. Diese Belastungen können das Gefühl der Überforderung verstärken. Wenn Mitarbeitende kontinuierlich unter Stress stehen, kann dies zu Burnout, Depressionen und körperlichen Beschwerden führen. Langfristig sinkt die Produktivität und die Fehlzeiten steigen.

Eine wichtige Rolle spielt hierbei das Selbstbewusstsein von Betroffenen. Wer es schafft, selbstbewusst aufzutreten und selbstsicher für sich und seine Bedürfnisse einzustehen, wird weniger Stress und Überforderung empfinden als Menschen, die nicht für sich einstehen. Ziel von Betroffenen sollte es sein, sich auf seine innere Stärke und seine persönliche Werte zu konzentrieren, ohne Angst vor Konsequenzen am Arbeitsplatz. Nur so kann Stress besser bewältigt und eine emotionale Balance gefunden werden.Für Arbeitgeber und das Unternehmensziel klingt dieses zunächst nicht sehr erstrebenswert und ein „Nein“ von Mitarbeitenden ist so manches Mal unbequem. Doch langfristig führt es zu gesünderen Mitarbeitenden, die dadurch dem Unternehmen mehr Erfolg bringen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass ständige Überforderung und permanenter Stress zu mehr krankheitsbedingtem Ausfall von Mitarbeitenden führt. 

Die Rolle von Werten in Unternehmen

Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeitende sollten sich gleichermaßen klar darüber sein, welche Werte für das Unternehmen und den einzelnen Menschen wichtig sind. Das Festlegen gemeinsamer Werte ist ein wesentlicher Beitrag, um den Stresslevel langfristig zu reduzieren. Wichtig ist, dass diese Werte im Unternehmenskontext dann auch gelebt werden. Gelebte Werte, mit denen sich Mitarbeitende identifizieren können, ist auch ein wichtiger Beitrag zu positiven Emotionen in Bezug auf den Job und das Unternehmen. Die dadurch entstehende Stabilität unterstützt Führungskräfte wie Mitarbeitende gleichermaßen dabei, mit den täglichen Herausforderungen umzugehen.

In ihrer Keynote „Raus aus dem Hamsterrad der Emotionen" zeigt Daniela Landgraf den Zusammenhang zwischen dem Stresslevel und Erschöpfungsniveau von Mitarbeitenden und den gelebten (Unternehmens-)Werten, den Emotionen von Mitarbeitenden, sowie die Bedeutung von Selbstbewusstsein und innerer Stärke auf, denn diese Dinge stehen häufig in einem direkten Zusammenhang miteinander. Sie vermittelt weiterhin, wie Mitarbeitende durch eine positive innere Haltung und gezielte Techniken ihre Widerstandsfähigkeit stärken können. Darüber hinaus zeigt Daniela Landgraf in ihrer Keynote Wege auf, wie Führungskräfte und Mitarbeitende selbstbewusst mit Emotionen umgehen und diese verändern können, um nicht im Kreislauf negativer Gefühle gefangen zu bleiben.

Fünf Tipps zur Stressbewältigung

1. Prioritäten setzen und Aufgaben delegieren

Ein erster Schritt, um sich aus der Stress- und Überforderungsfalle zu befreien ist, Prioritäten zu setzen und sich auf die wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Eine hilfreiche Unterstützung bietet hierbei das Eisenhower-Prinzip, indem Aufgaben ganz klar in wichtig und nicht wichtig, sowie in dringlich und nicht dringlich unterteilt werden. 

2. Regelmäßige Pausen einlegen

Kurze, regelmäßige Pausen helfen, den Kopf frei zu bekommen und neue Energie zu tanken. Gerade, wenn es viel zu viel zu erledigen gibt, sind Pausen wichtig. Ein stringentes Wegarbeiten ohne Pausen ist aus Arbeitgebersicht natürlich sehr lobenswert, aber nicht zielführend für die Gesundheit und die langfristige Leistungsfähigkeit, vor allem, wenn es der tägliche Dauerzustand ist.

3. Gesunde Arbeitsumgebung schaffen

Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und eine offene Kommunikation im Team sollten elementar sein. Ein positives Arbeitsklima und eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung tragen wesentlich zur Reduzierung von Stress und der Gesunderhaltung von Mitarbeitenden bei.

4. Zeitmanagement verbessern

Effektives Zeitmanagement inklusive das Einplanen von Erholungszeigen hilft, Stress zu reduzieren. To-Do-Listen und das Eisenhower-Prinzip unterstützen dabei, Überlastung zu vermeiden.

5. Achtsamkeit und Entspannungstechniken

Techniken wie Achtsamkeitsübungen, Meditation oder Yoga können helfen, Stress abzubauen und die innere Ruhe wiederzufinden. Drei Mal täglich fünf Minuten können schon Wunder bewirken.

Resümee

Stress am Arbeitsplatz ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern auch die Produktivität des Unternehmens beeinträchtigt. Durch gezielte Maßnahmen zur Stressbewältigung und -prävention können Unternehmen ein gesundes Arbeitsumfeld schaffen und die Zufriedenheit sowie Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden langfristig sichern.

Allerdings liegt die Verantwortung nicht allein bei den Unternehmen. Jeder Einzelne trägt auch die Verantwortung für sein eigenes Wohlbefinden und seine Emotionen. Durch Besinnung auf innere Stärke und das Erlernen, wie Emotionen positiv beeinflusst werden können, kann jeder aktiv zu einem gesünderen Arbeitsumfeld beitragen.