Joanna Jones | Die Grande Dame des Bodypainting ab 12. Oktober in Berlin

Die britische Malerin Joanna Jones hat über die letzten vier Dekaden eine sehr eigene Bildsprache entwickelt, die wohl am ehesten dem Abstrakten Expressionismus verwandt ist. Und doch ist Jones´ Ansatz ganz anders, radikaler und unmittelbarer. Ihre Bildsprache ist sehr energetisch und ausdrucksstark und sie lässt den Betrachter/die Betrachterin Anteil haben an ihrem unglaublichen Sinn für Farbe und Farbklang. Die Malerin nutzt für den Farbauftrag ausschließlich ihren Körper, wobei es hier nicht um Frottage als vielmehr um tänzerisches, fließendes Bewegen in der Farbe und einen unmittelbaren Ausdruck des Inneren, ihrer Gedanken und Gefühle geht. Joanna Jones platziert die häufig großformatigen Leinwände auf dem Boden ihres Studios, und begibt sich in einer Art Blindflug in die Farbe, sie unterbricht den Prozess dann immer wieder, erhebt sich und schaut auf das quasi blind Entstandene, und entscheidet dann, mit welcher Farbe, mit welcher Konsistenz von Farbe oder mit welcher Bewegung sie ihre Komposition fortsetzt.

Ab 12. Oktober 2024 ist bei Galerie Gilla Lörcher die Einzelausstellung „I feel you feeling me“ der britischen Malerin Joanna Jones (Jahrgang 1945) zu sehen.

Joanna Jones: „Ein großes Glück und ein entscheidender Moment in meinem Schicksal war die Ankunft in Frankfurt am Main im Jahr 1978. 1970 hatte ich die Malerei mit meiner Graduiertenausstellung an der Royal Academy Schools (RAS) hinter mir gelassen und hätte nie gedacht, dass ich zu ihr zurückkehren würde. Aber in Deutschland wurde ich mit der Wucht und Kraft der deutschen Malerei konfrontiert. Anselm Kiefer, Georg Baselitz, Gerhard Richter, Sigmar Polke… Malerei ist LEBENDIG. Es machte mir klar, wie sehr ich die Malerei vermisste, aber wie sollte ich authentisch wieder in den Kanon der westlichen Malerei eintreten, als die Künstlerin, die ich dabei war, zu werden. Ich hatte mit dem Malen aufgehört, weil sich das Malen zu weit weg entfernt anfühlte, ich hatte mich seit dem Abschluss der Kunsthochschule verändert; ich war in die verkörperten Praktiken von Carolee Schneemann und Carlyle Reedy eingeführt worden, die ich beide kannte und mich als junge Frau in London begleitet hatten, und ich hatte ein Kind geboren. Die Performance-Kunst hatte mich von der Schwierigkeit befreit, „was ich malen soll“, ich war anwesend und ich war das Werk. Hier habe ich auch das Wissen erworben, mit dem ich wieder zur Malerei zurückkehren konnte, indem ich selber auf die Leinwand trat. Auf diese Weise male ich seither und erschaffe durch die Bewegung meines Körpers im Kontakt mit der Leinwandoberfläche. (…) Ich benutze meinen Körper, um die Bilder zu erstellen, aber es sind die Bilder, die den Blick einladen."

Zur Ausstellung wird der monografische Katalog der Künstlerin, erschienen in der Edition Galerie Gilla Lörcher 2023, präsentiert (ISBN: 978-3-00-075087-8).

Joanna Jones
I feel you feeling me
12. Oktober – 22. November 2024
Vernissage | 11. Oktober 19:00-21:00

Die britische Künstlerin Joanna Jones (Jahrgang 1945) lebt und arbeitet in Dover (UK). Nach dem Northwich College of Art setzte sie ihr Studium in London an der Byam Shaw fort. Jones hat ein National Diploma of Design in Malerei vom Goldsmiths und schloss ihr Malerei-Studium in 1970 an der Royal Academy Schools ab. Joanna Jones erhielt zahlreiche Preise und Stipendien für ihre künstlerische Arbeit, so z.B. erhielt sie in 1969 den ersten Preis des Malerei-Wettbewerbs beim Greater London Council, im Jahr 2000 wurde sie mit einem Stipendium des Künstlerhaus Balmoral ausgezeichnet und wurde mit dem „Jahr des Künstlers“-Preises des Arts Council England für ihre Arbeit in Samphire Hoe in 2001 geehrt.

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Die von der Galerie repräsentierten und gezeigten KünstlerInnen haben teilgenommen an: Documenta Kassel, der Saint-Paul-de-Vence Biennale, der Lyon Biennale, der Busan Biennale, der Jakoutsk Biennale and der Biennale Venezia.

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